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Metamorphosis - Kapitel 4

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Kapitel 4: Fremde Substanzen



Der Professor gab einen Zahlencode in die Schalttafel ein, die neben der Tür in die Wand eingelassen war. Seine Finger glitten so schnell über die Tasten, dass Keyla nicht eine einzige Zahl erkennen konnte, die er eingab. Der Code war sehr lang und sie glaubte schon, dass die Tür nie aufgehen würde, doch dann war Friz endlich fertig und die Tür schwang auf.

Zuerst konnte Keyla nichts erkennen, da es Ausnahmsweise mal kein weißer Raum war. Zuerst konnte sie rein Garnichts erkennen, bis sich ihre Augen an die hier herrschende Dunkelheit gewöhnt hatten. Der Raum stand in krassem Gegenteil zu dem, was sie bis jetzt gesehen hatte. Die Wände waren schwarz gestrichen und warmes, rotes Licht strahlte auf eine Art „Bett". Da, wo Arme und Beine liegen sollten waren lederne, braune Schnallen angebracht und sie ahnte Schreckliches. Gegen ihre Vermutung jedoch wurde Keyla durch eine weitere Tür geführt, die sie erst nach genauerem Hinsehen erkennen konnte. Sie war perfekt in die Wand integriert und die kleinen Spalte, die sie davon trennten waren kaum einen halben Millimeter breit. Der „Knauf" erinnerte an einen Nagel, der in die Wand geschlagen wurde. Kein Mensch hätte sich Gedanken darüber gemacht wozu. Es wäre halt ein Nagel gewesen, aber der war es nicht. Es war ein Türknauf, den einer der beiden Wissenschaftler, die sie bis jetzt flankiert hatten öffnete und ihr und dem Professor den Vortritt ließ.  

Auch der nächste Raum war schwarz und wurde nur von rotem Licht erhellt. Keyla konnte viele wissenschaftliche Geräte erkennen, von denen ihr nur eines bekannt war: ein Laptop. Er lag auf einem kleinen, grauen Klapptisch, der so gar nicht in den Raum passen wollte. Davor stand ein typischer drehbarer Schreibtischstuhl, über dessen Lehne ein Stethoskop hing. In den großen, dunkelbraunen Schränken, die außer der Tür den gesamten Raum entlang der Wand einnahmen, erkannte sie noch einige weiter Geräte, die sie von ihrem Hausarzt oder aus dem Krankenheus kannte. Die Fächer in den Schränken waren offen und so erkannte sie kleine Fläschchen mit Flüssigkeiten darin, deren Namen sie noch nie zuvor gehört hatte. In einem anderen Schrank waren Spritzen in unterschiedlichen Größen, Kanülen mit Schläuchen, die zu kleinen Injektionsbeuteln führten, Skalpelle, Scheren, kleine, stählerne Hämmer und andere Geräte, über deren Bedeutung sie lieber nicht so genau nachdachte.  

Mühsam riss Keyla ihren Blick los, als sie ihren Namen vernahm. Der Professor sah sie etwas genervt an. Er musste sie schon mehrere Male gerufen haben, bevor sie reagiert hatte. „Setzt dich doch bitte da hin", sagte er mit verkniffener Ungeduld und wies auf einen einfachen Stuhl, der in der Ecke vor 2 der Großen Schränke stand.  Keyla tat wiederwillig, was ihr gesagt wurde. Sie wollte endlich wissen, was dieser komische Professor von ihr wollte. Dieser ging unterdessen zu dem Schrank mit den Fläschchen. Sein irrer Blick schweifte über die Anzahl unterschiedlicher chemischer Verbindungen, mit denen die Gefäße beschriftet waren. Keyla war immer gut in Chemie gewesen, doch keines der Elemente, die auf den kleinen Etiketten stand, sagte ihr etwas. Entschlossen zog Friz nun ein Fläschchen heraus und nahm dann eine -wenigstens kleine- Spritze aus einem anderen Fach. Er setzte die Spitze an die Mündung des Gefäßes und zog die Flüssigkeit in den durchsichtigen Hohlraum, des verhassten Utensils. Dann kam er damit auf Keyla zu und sagte: „keine Angst, das ist nur ein Beruhigungsmittel. Du solltest jetzt erst mal schlafen und es wird dir dabei helfen."

Ihre Augen wurden groß und sie betrachtete panisch die dünne Nadel, die immer näher auf ihre Haut zukam. Sie hasste Spritzen, besonders wenn sie nicht wusste, was sich darin befand. Schnell versuchte sie aufzustehen aber die beiden Wissenschaftler, die natürlich auch in dem Raum waren -Keyla hatte sie für den Augenblick total vergessen- hielten sie sofort fest. Ein schmerzvolles Wimmern trat aus ihrer Kehle, als einer der beiden mit festem Griff direkt auf einen ihrer zahlreichen blauen Flecken drückte und der Schmerz unter ihrer Haut explodierte.  „Sei vorsichtig!", herrschte der Professor den Mann an. „Sie darf nicht zu viel Stress ausgesetzt werden, sonst funktioniert es nicht!" Was funktionierte sonst nicht? Nun brach wirklich Panik in ihr aus. Was geschah jetzt nur mit ihr? Ihr Herz begann wieder zu rasen, doch dieser Zustand hielt nicht lange an, denn schon war der Professor bei ihr und stieß unsanft die Spritze direkt in ihre Vene. Keyla verspürte ein schmerzhaftes Ziepen, dann war es vorüber.

Nach wenigen Sekunden verschwamm das Labor um sie herum zu schlierigen Schemen. Das Rot der Lampe wirkte auf sie nun noch intensiver als zuvor. Der Professor sagte etwas zu ihr doch seine Stimme klang seltsam verzerrt und sie konnte nicht verstehen was er sagte. Es kam Keyla vor, wie aus einer anderen Sprache. Bunte Flecken tanzten nun vor ihrem inneren Auge. Dann begann sie zu fantasieren. Der Professor war plötzlich doppelt so groß wie zuvor und hatte lange Klauen und Reißzähne. Sie wollte davonlaufen und zappelte wild auf dem Stuhl und versuchte sich zu befreien, wie ein Huhn auf dem Schlachttisch. Immer heftiger begann die Wirklichkeit zu verschwimmen und im Gegenzug versuchte sie immer stärker sich zu befreien, doch es gelang ihr einfach nicht. Sie wollte nachdenken, über einen Fluchtplan, doch ihre Gedanken zerflossen sobald sie sie dachte und verschmolzen zu einem Brei, den sie selbst nichtmehr verstand. Plötzlich hatte Keyla schreckliche Kopfschmerzen, sie schrie vor Schmerz und Angst. Wieder tanzten Bunte Flecken vor ihren Augen, dann wurde alles um sie herum schwarz.
Und das 4. Chap ^^
mal wieder hoffe ich, dass es euch gefällt

PS: Ich freue mich auch immer über helfende Kritik und Verbesseungsvorschläge
aber natürlich auch über Lob :)
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